Die Festung

„Bald Sturmreif! Jetzt die Leitern! Gebt Befehl!“ Tausend rechte und tausend linke Stiefel stampfen durch den Morast. Der mächtige Mann neben seinem Bett stampft wie wild in der Pfütze. „Sie haben Besuch“, sagt die Schwester; dreht sich um und geht zügig voran. „Jetzt wo die Leitern angelegt werden!?“, beschwert sich unser Verrückter. „Ach, sie kämpfen auch ohne mich, die Tapferen, die treuen Freiheitsliebenden. Bald ist das Nest ausgeräuchert! Wer will mich sprechen?“ - Es ist der alte Hauptmann der Bühnenbauer mit beiden Beinen auf dem Boden. Der alte Kamerad so vieler Schlachten. „Wir haben schon mal ohne euch angefangen!“ Der Besucher spricht vertraut ins Ohr unseres Verrückten und sie umarmen sich. „Er und die Männer - ohne mich?!“, schämt sich unser Verrückter etwas. Und er denkt an die Leitern an der Burg und sieht die Bühnen die er noch bauen muss. „Alles auch ohne dich - für dich!“, beruhigt sein Hauptmann. „Für mich auch ohne mich?! Bald stürmen alle vereint die geplante Bresche. Mehr Pfeile auf die Zinnen! Der Tribock feuert. Die Nordwand ist bald sturmreif! Unterminiert ist sie, das Feuer brennt schon!

Hast du ihn auch schon gesehen? Den ewig gleichen, alten Feind. Das ewig gleiche Spiel! Die drinnen wir draußen! Aber bald…!“ Sein Hauptmann nickt überzeugt. Er kennt das. Unser zeitlos Verrückter fragt wie spät es ist. Die Antwort hört er nicht. Böig pfeift es über den Feldherrenhügel. Sein Banner peitscht im Wind. Der Boden zittert vom Stampfen der Vielen.




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